Dequalifizierung ist ein weitverbreitetes Phänomen unter Migrant*innen. Im europäischen Kontext hat vor allem die Zahl von mobilen EU-Bürger*innen zugenommen, die unter ihrem Ausbildungsniveau beschäftigt sind. Es gibt bereits einige quantitative Studien zur statistischen Verteilung und den Einfluss individueller Merkmale auf die Wahrscheinlichkeit von Dequalifizierung. Äußerst spärlich sind jedoch nach wie vor qualitative Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet, welche den Fokus auf das Zusammenspiel von institutionellen Rahmenbedingungen, Arbeitsmarktstrukturen und Agency von Migrant*innen legen. Hier setzt unser Forschungsprojekt an, welches sich mit der Herstellung des sozialen Phänomens „Dequalifizierung“ aus individueller Handlungsperspektive verschiedener Akteure auseinandersetzt. Im Zentrum stehen dabei hochqualifizierte Migrant*innen aus „neuen“ EU-Mitgliedsländern (Beitritt ab 2004), die in Wien leben und arbeiten. Methodologisch orientieren wir uns an der konstruktivistischen Grounded Theory nach Kathy Charmaz. Im Rahmen eines qualitativen Panels werden Interviews mit Migrant*innen aus Ungarn, Rumänien und Tschechien durchgeführt. Dabei verfolgen wir einen innovativen kollaborativen Ansatz, der die enge Zusammenarbeit mit Dolmetscher*innen im Laufe des gesamten Forschungsprozesses vorsieht. Darüber hinaus werden Interwies mit Stakeholdern sowie ethnographische Beobachtungen durchgeführt.